Wir haben schon einen Blogartikel über verdächtigte Komponisten veröffentlicht. Ein Komponist verdient jedoch einen eigenen Blogartikel: Igor Stravinsky.
Igor Stravinsky
Igor Fjodorovitsj Stravinsky, bekannt ohne seinen mittleren Namen, war ein berühmter Komponist im 20. Jahrhundert. Aber nicht nur Komponist, sondern auch Dirigent seiner eigenen Werke. Das ist schon sehr bemerkenswert. Auch seine vielen Reisen und Nationalitäten im Leben sind Material für Geschichten. Er kam aus Russland, ist aber sehr oft umgezogen. Dadurch erwarb er 1934 die französische Staatsbürgerschaft und wurde, nachdem er sich Ende der 1930er Jahre in den Vereinigten Staaten niedergelassen hatte, 1945 als Amerikaner eingebürgert. Als Russ hat er aber auch in Paris und der Schweiz gewohnt. Was er dort alles erlebt hat, können Sie im Internet leicht finden. Was ich aber so spannend finde, ist der Skandal, der er ausgelöst hat.
Der Skandal
Die Uraufführung von Strawinskys Le Sacre du printemps im Jahr 1913 war ein ziemlicher Skandal, mit Unruhen und allem Drum und Dran. Aber das ist nicht die einzige Unruhe, die der Komponist beim Kulturpublikum ausgelöst hat. Es wird erzählt, dass er einmal bei einem Konzert in Boston während der Aufführung der amerikanischen Nationalhymne einen zusätzlichen Ringer-Akkord einfügte. Der Legende nach kam es zu Schlägereien im Publikum und der Komponist wurde von der Polizei von der Bühne gezerrt. Die eigentliche Geschichte ist weit weniger aufregend, aber sie hat mit der Polizei zu tun. Sie teilten Strawinsky mit, dass die Bearbeitung der Hymne strafbar sei. Die geplante zweite Aufführung seiner Version der Hymne strich Strawinsky dann kurzerhand aus dem Programm.